Für den eigentlichen Teeaufguss werden in England kräftige, lose Blätter geschätzt.
Dabei spielt die Teequalität eine untergeordnete Rolle. Die Blätter verbleiben in der Kanne, was den Tee immer kräftiger werden lässt. Ist er zu stark, wird heißes Wasser aufgegossen. Obwohl der beliebte Earl Grey nach einem Engländer benannt wurde, werden von den Einheimischen meist unaromatisierte, kräftige Teesorten bevorzugt wie Assam oder Ceylon. Typische Teemischungen sind beispielsweise der Breakfast Tea oder Five O’Clock Tea.
Der Gastgeberin/dem Gastgeber fällt die Aufgabe des Einschenkens zu. Wer den Tee einschenkt, bietet auch leicht angewärmte Milch oder Zitrone an.
Mit Milch oder Zitrone?
Traditionell wird Milch gewählt. Wer sich nicht sicher ist, wann Milch oder Zitrone empfehlenswert ist, kann sich folgende Faustregel merken: Kräftige Sorten wie Assam oder Ceylon werden durch Milch gemildert. Den Geschmack eines feinen, leichten Darjeelings würde die Milch hingegen überdecken. Zitrone dagegen unterstreicht das fruchtig, frische Aroma eines Tees. Letztendlich ist das aber eine Frage des persönlichen Geschmacks. Man nimmt jedoch nie beides gleichzeitig, da Säure die Milch gerinnen lässt.
Milk-in-first oder Tea-in-first?
Im Zusammenhang mit der Britischen Teezeremonie wird stets darüber diskutiert, ob zunächst Milch oder erst Tee eingeschenkt wird. Vermutlich hing die Vorgehensweise vom Schutz des empfindlichen Porzellans ab, das durch den heißen Tee springen konnte. Mittlerweile wird nur noch über das Prinzip diskutiert.
Diese Debatte führte sogar zu eigenen Anhängern der Prinzipien Milk-in-first (Mif) und Tea-in-first (Tif).
Jeder hat hier seine eigenen Vorlieben. Würde beispielsweise die Milch auf den Tee gegeben werden, wäre die Queen nicht sehr amused.